Sontra - Sie ist ein Phänomen, eine Seele für körperliche Fitness. Anneliese Sandrock reflektiert ihre Heimatstadt Sontra förmlich, sie hätte auch die Inspiration und die offizielle Aufgabe als Repräsentantin der alten Bergstadt zu übernehmen; natürlich ehrenamtlich. Ja, das Ehrenamt hat die 75-Jährige schon immer intensiv gepflegt.
Im Turnverein Sontra ist sie seit 48 Jahren Mitglied und hat stets geholfen, die sportlichen Angebote auf feste Säulen zu stellen. Jürgen Bach, der nach dem tragischen und viel zu frühen Tod von Pia Backhaus den Vorsitz übernommen hat: „Anneliese stand über 35 Jahre als Übungsleiterin für präventive Rückenschulung in der Verantwortung, wobei ihr Engagement weit über die normale Intention hinausging. Es gab neben den wöchentlichen Trainingszeiten regelmäßige gesellschaftliche Zusammenkünfte außerhalb des sportlichen Aspektes.“
Beim sportlichen Abschiedsabend hat Leni Kellner, selbst Leiterin der TVS-Sparten Line Dance, die in den Gruppen Rückenschule und Gymnastik bei Anneliese Sandrock mitwirkt, herzliche Worte des Dankes gefunden: „Du hast dich für uns permanent aufgerieben und weitergebildet, warst immer auf dem neuesten Stand der Trainingsprogramme, hast mit gezielten Übungen unsere Haltung verbessert den Rücken, den Bauch, die Beine und sogar den Po mit einbezogen.“ macht Leni Kellner deutlich, dass Anneliese Sandrock auch immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stand und Antworten wusste, „wenn es bei uns mal irgendwo gezwickt hat.“
Und die schönen, gemeinsam verbrachten Stunden, die die Gruppenmitglieder neben dem Sport zur Einheit verschweißten, werden, so Leni Kellner, „einen großen Erinnerungsmodus in uns einschalten.“ Der zweite Vorsitzende Björn Bachmann ergänzt: „Anneliese stand immer an vorderster Front, wenn es galt, den Turnverein werbeintensiv zu vertreten, wie bei Festumzügen, Bauern- oder Weihnachtsmärkten. Wenn Not an der Frau war, ließ sie sich nicht zweimal ansprechen, denn sie sieht die Arbeit und unterstützt uns bei der Umsetzung bestens.“
Der geschäftsführende Vorstand, dem neben Jürgen Bach und Björn Bachmann noch Kassiererin Dagmar Hoffmann-Gärtner und Schriftführerin Maren Krause angehören, bedauert natürlich, dass Anneliese Sandrock ihre Tätigkeit als Übungsleiterin abgegeben hat. „Aber wir bewundern ihre geleistete Arbeit und bedanken uns für die lange Zeit, in der sie den Verein mit voller Kraft unterstützt hat“, so Jürgen Bach, der weiß, dass die 75-Jährige immer Übungen parat hatte, die in Sachen Gesundheit nicht zu übertreffen waren. „Nicht umsonst hat sie die Lizenz für Pluspunkt Gesundheit erworben“, erklärt Leni Kellner beim WR-Gespräch.
Anneliese Sandrock hat sich aber auch im Vorstand der Evangelischen Kirchengemeinde in besonderem Maße hervorgetan. Sie ist vor mehr als 30 Jahren unter Pfarrer Alfred Hocke eingetreten und hat seitdem unzählige Pfarrerinnen und Pfarrer kommen gesehen, aber auch wieder verabschiedet.
Sie ist auch diejenige, die den jährlichen Kirchenputz organisiert, bei dem die Vorstandsmitglieder auch auf freiwillige Helfer aus der Gemeinde bauen können. „Mal wieder in alle Ecken und Winkel der Kirche sehen und sie auf Vordermann bringen“, so lautet ihre Devise, weiß Jürgen Bach zu erzählen, der sich ebenfalls im Kirchenvorstand engagiert. Wenn es gilt, bei Taufen oder Trauungen mitzuhelfen, ist sie ganz oft mit im Boot. Auch im Kirchenchor ist sie eine treue und aktive Sängerin, die ihre Liebe zur geistlichen Musik erkennen lässt.
„Sie engagiert sich im Besuchsdienst, und es ist ihr ein Anliegen, dass es rund um die Kirche und das Gemeindehaus gepflegt aussieht. Da sie direkt in der Nachbarschaft der evangelischen Stadtkirche wohnt, ist sie auch diejenige, die Mängel oder Probleme sofort erkennt. Was sie dann selbst erledigen kann, passiert sofort, andere Notwendigkeiten leitet sie an die richtigen Stellen weiter“,, so Jürgen Bach, der voll des Lobes über seine Mitstreiterin im Sportverein und im Kirchenvorstand ist.
Zuständig ist sie auch für die offene Kirche. Sie sorgt dafür, dass sie zu den gewünschten Zeiten der Öffentlichkeit zugänglich ist. Wie beim Turnverein hilft die 75-Jährige auch bei kirchlichen Gemeindefesten und -nachmittagen und trägt den Gemeindebrief aus.
„Ich persönlich kenne sie nun aus beiden Bereichen, Turnverein und Kirchenvorstand, und kann von daher sagen, sie ist äußerst aktiv, aber vor allen Dingen ist immer Verlass auf sie“, so Jürgen Bach.
Die Verlässlichkeit bescheinigt ihr auch Axel Fahnert, Chef des Juweliergeschäfts Kunze: „Anneliese hat ihr gesamtes berufliches Leben bei uns verbracht. Im Nachbarhaus geboren, wurde sie wie ein Familienmitglied behandelt. Im Juweliergeschäft war sie eines der Gesichter, mit denen man das Geschäft jahrzehntelang in Verbindung brachte. Noch heute pflegt sie eine enge Freundschaft mit Annemarie Kunze, mir und meiner Frau Katrin.“
Und die fünffache Oma pflegt auch ein harmonisches Leben mit Ehemann Rainer und den Familien der beiden Kinder. (Harald Triller,WR)